Kursive Antiqua
Die Antiqua bildete sich in der Epoche des Humanismus (15. Jahrhundert) in Italien als zunächst handgeschriebene Buchschrift heraus.
Antiqua (lat. antiquus „alt, einstig“) bezeichnet im allgemeinen Sinne Schriftarten mit gerundeten Bögen, die auf dem lateinischen Alphabet basieren. Antiqua-Schriften und deren Mischformen sind heute die am häufigsten genutzten Druck- und Schreibschriften für westliche Sprachen.
Antiquavariation mit der Ziehfeder
Die Ziehfeder ist ein modernes Werkzeug in der Kalligraphie und ein altes Werkzeug vor allem für technisches Zeichnen verwendet. Ähnliche Werkzeuge sind der Ruling Pen - ein breites Metallwerkzeug oder der so genannten Cola Pen, der aus Aluminiumdosen leicht selbst hergestellt werden kann.
Brushscript
Mit dem Pinsel zu schreiben ist herausfordernd und eröffnet zahlreiche Möglichkeiten. Ich verwende den Pinsel gerne für die Capitals Rustica oder die Jugendstilschrift die ich von Joachim Propfe lernen durfte.
Neuland nach Rudolf Koch
ist eine "geschnittene" Werbeschrift die Rudolf Koch 1923 entwickelt hat und bei den Gebrüder Klingspor herausgegeben wurde.
Die Formen wirken dicht und blockartig und haben dadurch eine andere Ästhetik und andere Ausdrucksmöglichkeiten als gängige kalligraphische Schriften.
Capitalis rustica
Diese Schrift ist eine Variante der antiken römischen Capitalis.
Die Rustica (von lat. rusticus „ländlich, bäuerlich“) zeichnet sich durch ihre schlanke , kurvig-bogige Formgebung aus.
Die Rustica kommt bereits im 1. Jahrhundert n. Chr. auf und bleibt bis ins 5. Jahrhundert n. Chr. in Gebrauch. Sie war in der Antike die vorherrschende Buchschrift und wurde im weiteren Verlauf des Mittelalters als Auszeichnungsschrift z. B. für Überschriften verwendet.
Unzialis
Die Unziale oder Unzialschrift (lat. Uncialis) ist eine Majuskelschrift (Großbuchstabenschrift) die sich durch fast quadratische, runde Formen auszeichnet. Sie hat sich aus der älteren römischen Kursive und unter orientalisch Einfluss entwickelt. Die Unziale entstand im 3. Jahrhundert und wurde bis zum 6. Jahrhundert für Bücher (Codices) und darüber hinaus als Auszeichnungsschrift verwendet.
karolingische Minuskeln
Als karolingische Minuskel wird eine Schriftart bezeichnet, die nach neuesten Erkenntnissen Mitte des 8. Jahrhunderts aus verschiedenen Regionalschriften im Königskloster Corbie entstanden ist. Die karolingische Minuskel zeichnet sich durch Klarheit und Einfachheit des Schriftbildes aus. Aus ihr entwickelten sich die humanistische Minuskel die heutigen Kleinbuchstaben der lateinischen Schrift.
Englische Schreibschrift
Es war im 19. Jahrhundert in England Mode geworden, mit der neu entwickelten stählernen Spitzfeder zu schreiben. Die sehr schräge englische Schreibschrift mit ihren großen Unter- und Oberlängen und ihrem veränderlichen Strich (Schwellzug) ist sehr dekorativ und technisch anspruchsvoll zu schreiben.
Englische Schreibschrift wird auch Anglaise oder Copperplate (Kupferstecherschrift) genannt.
Fraktur/Textur
Die Fraktur (lat: »fractura« bedeutet »Bruch«), ist eine Schriftart aus der Gruppe der gebrochenen Schriften. Sie war von Mitte des 16. bis Anfang des 20. Jahrhunderts die meistbenutzte Druckschrift im deutschsprachigen Raum. Im weiteren Sinne schließt der Sammelbegriff Frakturschriften (im englischen Sprachraum BLackletter genannt) auch verwandte Schriften wie Textur, Rotunde und Schwabacher mit ein.
Zu Beginn der nationalsozialistischen Ära war die Fraktur zunächst ein willkommenes Instrument der ideologischen und politischen Propaganda. Ab 1939 allerdings wurden die gebrochenen Schriften zum Thema einer zunehmend rassistisch-antisemitischen Polemik ("Judenlettern"), welche 1941 in einem von Adolf Hitler gezeichneten Schrift-Verdikt gipfelte, in dem die Fraktur verboten und die Antiqua zur Normalschrift erklärt wurde
Spitzfederfraktur oder Kupferstecherfraktur
eine Frakturart die mit der Spitzfeder geschrieben wird.
Dadurch entstehen sehr zarte, barocke Formen, die aber auch den kraftvollen und rhythmischen Duktus (charakteristische Strichform) der Frakturschrift beibehalten.
Merkmale eines Kupferstichs sind die feinen an- und abschwellenden Linien und die parallelen Formen. Diese Merkmale wurden nach dem Muster der Schrift des Kupferstechers Merian auf die Schrift übertragen.